Besserwisser-Artikel (Foto: ©Klartext Verlag, Friedeberg)

Besserwisser-Artikel

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für Jung und Alt

Neue Gedankenräume erobern.

Unser Alltag steckt voller Rätsel und spannender Fragen: Forschende erklären in kurzen Texten leicht verständlich, was es mit Phänomenen aus Wissenschaft und Alltag auf sich hat – und halten dabei die eine oder andere überraschende Erklärung - auch für Erwachsene - bereit.

Brettspiel "Wissen für morgen" - FSJ Projekt 2021

Was bitte sind Dingos? Wann wurde der erste programmgesteuerte Computer gebaut? Und wie viel Wasser wird eigentlich für die Herstellung einer Jeans benötigt? Ihr wollt Antworten auf diese und viele weitere spannenden Fragen? - Im Rahmen des FSJ-Kultur hat unsere FSJlerin Jamila Ragus das Brettspiel "Wissen für morgen" entwickelt. Testet euer Wissen im Quiz und endeckt noch viele weitere Antworten.

Wir freuen uns, wenn ihr dabei seid. Zum Spielen Zuhause könnt ihr euch hier ganz einfach kostenlos die Spielmaterialien herunterladen. Dazu gehören:

Ausdrucken braucht ihr nur den Spielplan, die restlichen PDF-Dateien empfehlen wir am Computer zu benutzen (weniger Papierverschwendung und einfacher in der Handhabung ;) ). Zusätzlich braucht ihr nur noch eine Spielfigur pro Person, einen Würfel, einen Timer, sowie Zettel und Stift und schon kann's los gehen! Viel Spaß beim Spielen!

So druckt ihr den Spielplan aus: Ladet euch die Datei Spielplan herunter. Da der Plan größer als ein Din A4 Blatt ist, stellt in den Druckeinstellungen am besten "Poster" ein, so könnt ihr den Spielplan auf 4 Seiten verteilt ausdrucken. Schneidet anschließend die einzelnen Teile des Plans aus und klebt sie z.B. mit Tesafilm zusammen.

Wenn ihr Feedback zum Spiel habt, schreibt uns eine Mail an info@hausderwissenschaft.org.

Aktueller Besserwisser

Reise ins All

Bestimmt habt ihr euch schon einmal gefragt, wie man Astronaut wird und ins Weltall reist. Darauf gibt es mehr als nur eine Antwort. Laut Frank Fischer, Leiter des DLR_School_Lab Braunschweig, benötigt ein „klassischer“ Astronaut auf der ISS ein naturwissenschaftliches oder ingenieurwissenschaftliches Studium, etwa in Physik, Chemie oder Medizin. Dazu kommen mehrere Jahre Berufserfahrung, etwa als Wissenschaftler oder Pilot. „Man muss gesund und sportlich sein, aber Leistungssportler mit zu viel Muskelmasse sind unerwünscht“, erklärt Fischer. Die Basisausbildung dauert etwa zwei Jahre, danach folgt eine missionspezifische Ausbildung von zwei bis drei Jahren, bevor es ins All geht. Typische Missionen zur ISS dauern etwa sechs Monate. Doch es gibt auch einen anderen Weg ins Weltall: die kommerzielle oder private Raumfahrt. „Damit können auch Menschen ins All reisen, die keine klassischen Astronauten sind. Das kostet jedoch sehr viel Geld“, erklärt Fischer. Diese Entwicklung ist vergleichbar mit den frühen Tagen der Fliegerei, als nur wohlhabende Menschen fliegen konnten, bis die Kosten sanken und die Luftfahrt für alle Menschen zugänglich wurde.

Auch bei der privaten Raumfahrt ist eine Grundausbildung nötig, etwa für das „Dragon“-Raumschiff von SpaceX. Diese dauert etwa ein Jahr und bereitet auf die sehr speziellen Anforderungen vor. Die private Raumfahrt eröffnet viele neue Möglichkeiten: „Neben wissenschaftlichen Experimenten könnten verschiedenste Produkte in der Schwerelosigkeit hergestellt werden. Auch Filme oder Musikvideos könnten im All gedreht werden. Die Raumfahrt steht am Beginn ihrer spannendsten Phase, die mit der Rückkehr zum Mond und dem Flug zum Mars gekrönt wird“, sagt Fischer.

Haus der Wissenschaft: Deutsch

Autor*in: Henriette Langer
(erschienen in der Braunschweiger Zeitung am 06.02.2025)

Rückschau

Glitzerstaub

30.01.2025

Dienstag vergangener Woche um kurz nach 21 Uhr habe ich ein magisches Ereignis am Nachthimmel beobachtet. Kleiner Glitzerstaub schwebte in der Luft und war besonders gut im Licht der Straßenlaternen sichtbar. So etwas habe ich noch nie gesehen. Es hat mich gleich in den Bann gezogen und verzaubert.

Dieses Ereignis braucht bestimmte Bedingungen, die so nicht immer vorhanden sind. Zuerst muss es einmal unter 0 Grad Celsius kalt sein. Wenn die Luft am Boden etwas kühler als die darüberliegenden Luftschichten ist, kann es zu diesem Phänomen kommen. Die wärmere Luft enthält mehr Feuchtigkeit als die kältere Luft. Wenn sich diese unterschiedlichen Luftmassen vermischen, bringt die kältere Luft die kleinen Wasserteilchen der wärmeren Luft zum Gefrieren. Und das Spektakel ist fertig! An den Polen kommt dieses Schauspiel aufgrund der kälteren Luft viel häufiger vor. Der Glitzerstaub heißt passenderweise Diamantstaub (englisch Diamond dust). Eine Kollegin erzählte mir, dass sie solchen Diamantstaub auch schon einmal im Harz gesehen hat. Sie erklärte mir, dass sie sogar durch den Diamantstaub ein Halo sehen konnte. Durch das Zurückwerfen und die Brechung des Sonnenlichtes an den Eiskristallen des Diamantstaubes konnte sie mehrere kreis- und bogenförmige bunte Lichterscheinungen sehen.

Das war bestimmt auch bezaubernd. Solche farbigen Lichterscheinungen können übrigens auch in Schleierwolken um die Sonne beobachtet werden. Diese Wolken kommen hoch oben in der Atmosphäre vor und bestehen auch aus vielen kleinen Eisteilchen. Es lohnt sich also aufmerksam durch die Natur zu gehen.

phaeno Wolfsburg

Autor*in: Andrea Behrens
(erschienen in der Braunschweiger Zeitung am 30.01.2025)

Badezeit früher

23.01.2025

Im Römischen Reich gab es öffentliche Badeanstalten, sogenannte Römische Bäder oder Thermen. Aber wusstest du, dass sie nicht nur fürs Baden genutzt wurden, sondern auch soziale Orte waren?

Bernadette Descharmes vom Institut für Geschichtswissenschaft der TU Braunschweig erklärt: „In den Bädern gab es z. B. Bibliotheken, man konnte dort essen. Sport wie Gymnastik gehörte auch dazu.” Es stand also nicht nur die Hygiene im Vordergrund, sondern das allgemeine Wohlfühlen und Treffen von Bekannten. Natürlich wurde sich in den Bädern aber auch gewaschen und gepflegt. Descharmes: „Es gab Räume mit warmem und kaltem Wasser sowie Schwitzbäder, die einer Sauna ähnelten. Zum Säubern wurden statt Seife Pflegeöle genutzt, die man in großen Bädern vor Ort kaufen konnte. Auch Toiletten waren Teil der Bäder.
Sie wurden immer zusammen mit anderen benutzt. Gewärmt wurden die Wasserbecken mit Heizkesseln in den Kellerräumen und die Wände und Fußböden mit der warmen Luft einer Fußbodenheizung.” Die Bäder hatten also eine ausgeklügelte Technik.
Ob die Nutzung gemischt war, ist umstritten. „Es gab definitiv Bereiche nur für Frauen bzw. Männer oder Zeiten, in denen nur Frauen oder Männer die Bäder besuchen durften”, erzählt die Historikerin. Viele Menschen besuchten die Bäder täglich. Laut Descharmes gab es teure und günstige Bäder. Die reichen Bürger hatten meist große Villen mit eigenen luxuriösen Bädern und mussten die öffentlichen Bäder nicht nutzen.

Wenn man sich heute echte Römische Bäder anschauen möchte, kann man dies z. B. in Rom tun, wie der Name verrät. „Die Überreste der Caracalla-Thermen sind dort sehr bewundernswert”, schwärmt Descharmes.

Haus der Wissenschaft: Deutsch

Autor*in: Henriette Langer
(erschienen in der Braunschweiger Zeitung am 23.01.2025)

Kormoran

16.01.2025

Als ich gestern Mittagspause am Mittellandkanal in Wolfsburg gemacht habe, habe ich einen Kormoran beobachtet. Dieser tauchte immer wieder tief in das Wasser ein, um Fische zu fangen. Als er genug hatte, setzte er sich an Land und versuchte, seine Flügel zu trocknen. Dabei sieht er immer ein bisschen komisch aus. Er breitet dann die Flügel weit aus, ohne loszufliegen. Seine Federn werden beim Tauchen nass und er muss sie so trocknen. Er kann sehr gut tauchen und auch relativ lang unter Wasser bleiben.

Der Kormoran ist recht groß – ungefähr wie eine Gans – und hat ein schwarzes Gefieder, das schön glänzt. Auffallend ist sein großer Schnabel, der am Ende hakenförmig ist. Besonders schön sind seine türkisfarbenen Augen. Im Wasser sieht er nicht so groß aus wie an Land, da er immer recht tief im Wasser „liegt“. Er hat einfach nicht so viele Luftkammern in seinen Knochen wie andere Vögel.

Der Kormoran kommt an Gewässern im Binnenland und an der Küste vor. Auf Baltrum habe ich auch schon einmal einen „trauernden“ Vogel gesehen. Bei einer Vogelwanderung wurde mir auf Baltrum erzählt, dass sich ein Kormoranpärchen zu einer Saisonehe zusammengefunden hat. Einer der Vögel verstarb aber. Der Partner blieb daraufhin tagelang in der Nähe. Das hat mich damals sehr beeindruckt.

Der Kormoran brütet in Kolonien. Trotz seiner Größe hat er auch natürliche Feinde. Das sind z. B. Füchse, Habichte, Seeadler, Steinadler und Silbermöwen. Hinzukommt der Waschbär, der sich immer mehr in Deutschland ausbreitet und ursprünglich in Nordamerika beheimatet ist. Guck doch mal beim nächsten Spaziergang, ob du den Kormoran auch entdeckst.

Science Center für Jung & Alt in Wolfsburg - phaeno

 

Autor*in: Andrea Behrens
(erschienen in der Braunschweiger Zeitung am 16.01.2025)

Polarkreis

09.01.2025

Wusstest du, dass es Orte gibt, wo die Sonne im Winter nie auf- und im Sommer nie untergeht? Die Rede ist vom Polarkreis, einem Breitengrad. Ein Breitengrad ist eine ausgedachte Linie, die einmal um die Erde reicht. Es gibt zwei Polarkreise, den nördlichen und südlichen, aber nur oberhalb des nördlichen Polarkreises leben Menschen. Johannes Markkanen vom Institut für Geo- und Extraterrestrische Physik der TU Braunschweig erklärt: „Der nördliche Polarkreis verläuft durch Finnland, Schweden, Norwegen, Kanada, Grönland, Russland und Alaska, ein Bundesstaat der USA, der südliche durch kein Land, nur die Antarktis befindet sich unterhalb.” Dass im Winter die Sonne nicht auf- und im Sommer nicht untergeht, erklärt er so: „Die Erdachse ist geneigt. Während des Sommerhalbjahres ist der Pol in Richtung Sonne geneigt, sodass es dort Tag bleibt und die Sonne nicht unter den Horizont sinkt. Im Winter, wenn der Pol von der Sonne weg zeigt, bleibt es hingegen für Wochen oder Monate dunkel. Diese Phänomene nennt man Mitternachtssonne und Polarnacht.“ Durch fehlendes Sonnenlicht im Winter seien viele oft sehr müde, haben weniger Energie, und die Laune sinkt. Während der Mitternachtssonne im Sommer könnten einige auch Schlafprobleme entwickeln. Doch Mensch und Tier könnten sich an diese Phänomene im Laufe der Zeit gewöhnen. Auch Pflanzen passen sich an diese Umstände an.

Autor*in: Henriette Langer
(erschienen in der Braunschweiger Zeitung am 09.01.2025)

Seeigel, wo seid ihr?

02.01.2025

Kennst du das auch zum Jahreswechsel? Du hast dir schon lange etwas vorgenommen und jetzt führst du es endlich durch. Bei mir war es am 30. Dezember so weit. Ich habe zusammen mit einer Kollegin unser Phaeno-Meerwasseraquarium mit einer speziellen Unterwasserkamera gefilmt. Erst war es gar nicht so leicht. Meist waren die Arme dafür einfach zu kurz, um die Kamera möglichst weit unten in das Becken zu halten. Unsere Seeigel habe ich erst mal gar nicht mehr entdeckt. Wir haben zurzeit zwei verschiedene Arten im Aquarium – Kugel- und Pink-Lady-Seeigel. Und ganz ehrlich – das habe ich mir anders vorgestellt.

In Meeresfilmen sieht man die Seeigel meist sehr stachlig über den Meeresboden wandern. Unsere Seeigel haben sich allerdings mit Algenresten und Steinen überhäuft. Nur wenn dieser ganze Haufen anfängt zu wandern, entdeckt man die Tiere. Durch den „Müllhaufen“ sind die Seeigel sehr gut getarnt und mögliche Fressfeinde können sie schlechter finden.

Seeigel gibt es auch in der Nord- und Ostsee. Dort freut man sich beim Baden, wenn man ihnen nicht begegnet. Denn Seeigel haben Stacheln. Diese sind ein effektiver Schutz vor Fressfeinden und werden zudem zur Fortbewegung genutzt. Außerdem sitzen zwischen den Stacheln bewegliche Tentakel mit Saugfüßchen. Der Mund der Seeigel liegt auf der Unterseite. Mit ihm weiden sie meist Pflanzen ab. Das Filmen war eine spannende Erfahrung. An den Ergebnissen müssen wir noch etwas feilen… Meerwasseraquarien kannst du auch im Staatlichen Naturhistorischen Museum in Braunschweig sehen und die vielfältige Unterwasserwelt bewundern.

Science Center für Jung & Alt in Wolfsburg - phaeno

 

Autor*in: Andrea Behrens
(erschienen in der Braunschweiger Zeitung am 02.01.2025)

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