für Jung und Alt
Neue Gedankenräume erobern.
Unser Alltag steckt voller Rätsel und spannender Fragen: Forschende erklären in kurzen Texten leicht verständlich, was es mit Phänomenen aus Wissenschaft und Alltag auf sich hat – und halten dabei die eine oder andere überraschende Erklärung - auch für Erwachsene - bereit.
Was bitte sind Dingos? Wann wurde der erste programmgesteuerte Computer gebaut? Und wie viel Wasser wird eigentlich für die Herstellung einer Jeans benötigt? Ihr wollt Antworten auf diese und viele weitere spannenden Fragen? - Im Rahmen des FSJ-Kultur hat unsere FSJlerin Jamila Ragus das Brettspiel "Wissen für morgen" entwickelt. Testet euer Wissen im Quiz und endeckt noch viele weitere Antworten.
Wir freuen uns, wenn ihr dabei seid. Zum Spielen Zuhause könnt ihr euch hier ganz einfach kostenlos die Spielmaterialien herunterladen. Dazu gehören:
Ausdrucken braucht ihr nur den Spielplan, die restlichen PDF-Dateien empfehlen wir am Computer zu benutzen (weniger Papierverschwendung und einfacher in der Handhabung ;) ). Zusätzlich braucht ihr nur noch eine Spielfigur pro Person, einen Würfel, einen Timer, sowie Zettel und Stift und schon kann's los gehen! Viel Spaß beim Spielen!
So druckt ihr den Spielplan aus: Ladet euch die Datei Spielplan herunter. Da der Plan größer als ein Din A4 Blatt ist, stellt in den Druckeinstellungen am besten "Poster" ein, so könnt ihr den Spielplan auf 4 Seiten verteilt ausdrucken. Schneidet anschließend die einzelnen Teile des Plans aus und klebt sie z.B. mit Tesafilm zusammen.
Wenn ihr Feedback zum Spiel habt, schreibt uns eine Mail an info@hausderwissenschaft.org.
Wer schon einmal im Flugzeug saß, kennt das vielleicht: Man schaut aus dem Fenster, alles ist ruhig – und plötzlich beginnt das Flugzeug zu wackeln. Es fühlt sich an, als würde man über kleine Hügel in der Luft hüpfen. Keine Sorge: Das ist ganz normal und nennt sich Turbulenz. Doch was passiert da eigentlich genau? Falk Pätzold vom Institut für Flugführung an der TU Universität Braunschweig erklärt: „Die Luft um uns herum ist ständig in Bewegung – auch wenn wir sie nicht sehen können. Diese Bewegung der Luft kann ganz ruhig und geordnet ablaufen, in der Fachsprache spricht man dann von einer laminaren Strömung. Aber wenn zum Beispiel kalte und warme Luft aufeinandertreffen, kann diese Ordnung gestört werden.” Dann – so führt Pätzold aus – beginnt die Luft, sich zu wirbeln: Es entsteht eine sogenannte turbulente Strömung. Pätzold veranschaulicht das mit einem einfachen Bild: „Man kann sich das ein bisschen wie bei einer Kerze vorstellen. Wenn man sie ausbläst, steigt der Rauch erst in einer Säule ruhig nach oben – dann beginnt er, sich zu drehen und zu verwirbeln.“ Ähnlich ist es also mit der Luft um das Flugzeug, wenn es zu Turbulenzen kommt. Auch in der Küche lassen sich turbulente Strömungen beobachten – zum Beispiel, wenn man Milch in den Tee gießt: Zuerst sinkt die Milch als dünner Strahl in die Tasse, doch dann beginnt sie sich ungleichmäßig zu verteilen. Das sieht nicht nur schön aus, sondern ist ebenfalls eine Form von Turbulenz. Turbulenzen sind also nicht gefährlich, sondern ein ganz natürlicher Teil der Luftbewegung.
Es ist Herbst und nun fallen nicht nur wieder die Blätter von den Bäumen, sondern du kannst auch Eicheln und Kastanien auf dem Waldboden einsammeln. Eichen gehören nach der Buche zu den zweithäufigsten Laubbäumen in Deutschland – vor allem die Stiel- und die Traubeneiche wachsen hier. Ihre Früchte heißen Eicheln. Für viele Waldtiere sind sie ein wichtiges Nahrungsmittel: Eichhörnchen, Wildschweine und auch Hirsche lieben sie. Auch ein Vogel - der Eichelhäher – legt gerne Vorräte davon an, um sich von ihnen im Winter zu ernähren. Doch ein weiterer Fan dieser Frucht ist dir vielleicht noch nicht bekannt. Wenn du mal Eicheln sammelst, kannst du bei vielen Früchten leicht erkennen, dass diese ein oder zwei Löcher haben. Diese sehen so aus, als hätte jemand die Eicheln mit einem Bohrer bearbeitet. Der Bewohner, der dieses Loch verursacht hat, ist jedoch bereits ausgezogen. Im Sommer hat eine sehr kleine Rüsselkäferdame namens Eichelbohrer, die noch grünen Eicheln angebohrt. Dieser Käfer ist sehr klein. Er ist (ohne Rüssel) nur ungefähr einen halben Zentimeter groß. Der Rüssel ist jedoch sehr lang. Mit diesem bohrt der Käfer das Loch. Danach wird ein Ei in die Eichel gelegt. Aus diesem Ei entwickelt sich eine Larve. Diese kann sich dann von der Eichel richtig gut ernähren. Sobald die Eicheln auf den Boden fallen, nagt sich die Larve ein Loch nach draußen. Die Larven verpuppen sich dann schließlich im Boden. Im nächsten Jahr werden die fertigen Rüsselkäfer dann wieder aus dem Boden auftauchen. Schau doch mal, ob du Eicheln mit Löchern findest. Dann war dort vielleicht eine Eichelbohrerlarve am Werk.
Wusstest du, dass es Menschen gibt, die an Orten wohnen, wo die Sonne im Winter nie auf- und im Sommer nie untergeht? Aber warum ist das so, und wer ist davon betroffen?
Die Antwort auf diese Frage ist der sogenannte Polarkreis, ein Breitengrad. Ein Breitengrad ist eine ausgedachte Linie, die einmal um die Erde reicht. Es gibt zwei Polarkreise, den nördlichen und südlichen, aber nur oberhalb des nördlichen Polarkreises leben Menschen.
Johannes Markkanen vom Institut für Geo- und Extraterrestrische Physik der TU Braunschweig erklärt: „Der nördliche Polarkreis verläuft durch Finnland, Schweden, Norwegen, Kanada, Grönland, Russland und Alaska, ein Bundesstaat der USA. Der südliche Polarkreis verläuft durch kein Land, nur die Antarktis befindet sich unterhalb.” Dass im Winter die Sonne nicht auf- und im Sommer nicht untergeht, erklärt Dr. Markkanen wie folgt: „Die Erdachse ist geneigt. Während des Sommerhalbjahres ist der Pol in Richtung Sonne geneigt, sodass es dort Tag bleibt und die Sonne nicht unter den Horizont sinkt. Im Winter, wenn der Pol von der Sonne weg zeigt, bleibt es hingegen für Wochen oder Monate dunkel. Diese Phänomene nennt man Mitternachtssonne und Polarnacht.” Natürlich hat dies Auswirkungen auf die Bewohner dieser Orte. „Durch fehlendes Sonnenlicht im Winter sind die Menschen oft sehr müde, haben weniger Energie und die Laune sinkt. Auch der Schlafrhythmus kann sich ändern, wenn es immer dunkel ist. Während der Mitternachtssonne im Sommer können die Menschen auch Schlafprobleme entwickeln, da es den ganzen Tag hell bleibt und der Körper nicht richtig abschalten kann”, erzählt Dr. Markkanen.
Ihm zufolge können sich die Menschen, sowohl als auch die Tiere, an diese Phänomene im Laufe der Zeit gewöhnen. Auch Pflanzen passen sich an diese Umstände an.
Wenn Delfine an der Küste oder rund um Schiffe auftauchen, sorgt das oft für Begeisterung. Auch ich fand es unvergesslich schön, als ich sie einmal im Mittelmeer gesehen habe. Ihre elegante Art, zu schwimmen und die markante Schnauze lösen bei uns wohl diese Fröhlichkeit aus. Delfine sind Säugetiere und müssen regelmäßig zum Atmen an die Wasseroberfläche kommen. Sie können nicht wie Fische mithilfe der Kiemen dauerhaft im Wasser bleiben. Deshalb haben sie vermutlich eine für uns ungewöhnliche Form des Schlafes entwickelt: Sie ruhen immer nur mit einer Gehirnhälfte, während die andere aktiv bleibt. So können sie atmen, wachsam auf ihre Umgebung reagieren und bei Gefahr aktiv werden. Manche Delfinarten leben in Flüssen, die meisten jedoch im Meer. Der Große Tümmler, eine der bekanntesten Arten, ist fast weltweit verbreitet, nur die besonders kalten Gewässer in der Arktis und Antarktis meidet er. Delfine schwimmen meist in Gruppen, den sogenannten Schulen. Dort jagen sie gemeinsam und passen aufeinander auf – auch dann, wenn einzelne Tiere schlafen. Doch wie erkennt man überhaupt, dass ein Delfin schläft? Ganz einfach ist es nicht. Sie legen sich weder in ein Bett noch ziehen sie sich in kleine Schlafhöhlen zurück. Auch ruhen sie oft gerade nicht nachts, da sie dann sehr gerne jagen. Wenn sie schlafen, schwimmen sie langsam weiter. Auffällig ist dabei nur ihr Blick: Im Schlaf ist nur ein Auge geschlossen, während das andere offen bleibt. Genau die Hirnhälfte, die dem geschlossenen Auge gegenüber liegt, schläft gerade. Diese Art zu schlafen, nennt man deswegen auch Halbseitenschlaf.
Wir wissen alle, dass Astronauten in einem Raumschiff ins Weltall reisen. Aber was genau machen sie dort oben eigentlich? Frank Fischer, Leiter des DLR School Lab Braunschweig, erklärt am Beispiel der ISS: „Der Tagesablauf ist geregelt, ein bisschen wie der Stundenplan in der Schule. Um 7 Uhr UTC, bzw. der koordinierten Weltzeit, wird aufgestanden. Der Tag beginnt für alle mit Körperhygiene und Frühstück. Anschließend beginnt die Arbeit. Die Astronauten arbeiten 8 Stunden. Geschlafen werden auch 8 Stunden.”Außerdem interessant: Alle 90 Minuten wird eine Erdumkreisung beendet. Während ihrer Arbeitszeit umkreisen die Astronauten also rund fünf mal die Erde. „Die Astronauten haben verschiedene Aufgaben und sehen sich während der Arbeit meist gar nicht. Zu den Aufgaben zählen z.B. wissenschaftliche Experimente, Wartungsarbeiten und die gezielte Beobachtung der Erde insbesondere bei Naturereignissen. Nach der Arbeit ist Zeit für Fitness, Erholung, Freizeit und Besprechungen mit der Erde, der Familie und natürlich auch untereinander”, sagt Fischer.
Auch am Wochenende wird gearbeitet. „Samstags arbeiten die Astronauten vier Stunden. Außerdem wird das Raumschiff geputzt. Sonntags haben sie aber frei und müssen nicht arbeiten.”Aber wie duschen sich Astronauten eigentlich in der Schwerelosigkeit? Frank Fischer erläutert: „Gäbe es eine normale Dusche, würde das Wasser schweben. Deswegen werden feuchte Handtücher genutzt. Richtiges Duschen ist es also nicht.”
Das Tagpfauenauge ist ein wunderschöner Schmetterling aus der Familie der Edelfalter. Diesen kann man z. B. besonders gut am Schmetterlingsflieder beobachten. Der Schmetterling kommt häufig vor, da seine Raupen sich auf Brennnesseln spezialisiert haben. Diese Raupen schlüpfen aus Eiern, verpuppen sich nach einiger Zeit, und aus dem Kokon befreien sich dann die herrlichen Schmetterlinge. Diese sind bei der Futtersuche nicht wählerisch. Sie mögen zum Beispiel den Nektar von Löwenzahn, Disteln, Wicken und Thymian. Sogar im Winter kannst du den erwachsenen Schmetterling, wenn du Glück hast, im Keller sehen. Dort versucht er, die kalte Jahreszeit zu überstehen.
Verwechseln kannst du ihn kaum. Die großen Augenflecke auf den Flügeln sind unverkennbar. Er zeigt sie bei Gefahr, indem er seine Flügel rasch aufklappt. Doch helfen die auch wirklich, Vögel abzuwehren? Darauf haben Forscher und Schmetterlingsliebhaber schon lange versucht, eine Antwort zu finden. Es wurden zum Beispiel verschiedenste Augenflecke, auf die Mehlwürmer gelegt wurden, Vögeln angeboten. Waren die Augen nur als schwarze Punkten mit weißen Kreisen aufgemalt, hat das die Vögel überhaupt nicht abgeschreckt. Die Mehlwürmer wurden trotzdem gefressen. Was die Augen vom Tagpfauenauge also wirksam macht, ist die sehr gute Nachahmung von echten Augen in sehr aufwendigen Strukturen. Man fühlt sich sogar von ihnen beobachtet. Wenn du das nächste Mal ein Tagpfauenauge ansiehst, achte mal darauf. Über 90 Prozent der hungrigen Vögel lassen sich laut Forschern von diesen Augen effektiv verjagen. Noch ein Grund mehr, warum der Schmetterling noch so oft zu sehen ist.
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